Ein märchenhafter Tag am Attersee

Es ist unglaublich, was einzelne Menschen oder Familien vollbringen können, die sich für etwas einsetzen und das, was sie tun, mit Liebe machen.

In der Familie Tostmann scheint das Tradition zu sein. Gewänder zu schneidern, um Geld zu verdienen, ist eine Sache - eine ganz und gar respektable Sache sogar, wenn es gut gemacht wird.

Gewänder zu schneidern, weil es einer Lebenseinstellung entspricht, mit dem Vorhandenen sorgsam umzugehen, nicht jeder Mode zu folgen, sondern Beständiges zu schaffen, die Ausgangsstoffe möglichst nahe zu beziehen, damit sich ein Kreislauf schließt, das ist eine besondere Weise, diesen Beruf auszuüben.

Nachhaltigkeit wird heute - glücklicherweise - immer mehr Trend. Vielerorts ist es allerdings nur ein verkaufsförderndes Etikett. Am Firmensitz der Familie Tostmann und im Café Bandlkramerey in Seewalchen am Attersee konnten wir allerdings sehen, spüren und schmecken, dass Nachhaltigkeit wirklich gelebt wird. Und das war ein beglückendes Erlebnis.

Wir haben gesehen, wie fleißige Frauenhände heimische Stoffe in traditionellen Techniken zu Dirndln verarbeiteten, wir haben gespürt, welch besondere Atmosphäre ein altes Haus hat, das mit so viel Liebe zum Detail und handwerklichem Geschick renoviert und damit vor dem Abriss bewahrt wurde. Und zu guter Letzt haben wir geschmeckt, wie köstlich Speisen sind, die mit Freude und Fantasie aus Lebens-Mitteln hergestellt wurden.

Den Nachmittag verbrachten wir bei strahlendem Sonnenschein auf dem Attersee. Unser ortskundiger Reiseleiter Alwis Wiener verstand es auf humorvolle Weise, uns eine Menge Interessantes über den See, seine Umgebung und seine Menschen zu erzählen. 

Alles in allem ein traumhafter Altweibersommer-Tag, der uns zeigte, dass wir mitten in einem Paradies leben und dafür dankbar sein dürfen.